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 Ein zweites Zuhause für alte Schätze

Gelsenkirchen-Ückendorf, 13. Dezember 2025 | ueckendorf-aktuell.de Willi Müller

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 Alte Türen, Fenster oder Treppen – was für manche nur Abfall ist, wird in Gelsenkirchen zum Rohstoff für Neues. Mit der Baustoffbörse Gelsenkirchen, die am Samstag, 13. Dezember 2025, offiziell eröffnet wurde, bekommt die Stadt eine Anlaufstelle, die Nachhaltigkeit ganz praktisch lebt: Hier werden gebrauchte Bauteile aus Rückbauprojekten gesammelt, aufbereitet und an Interessierte weitergegeben – für ein zweites Leben in neuen vier Wänden.

Nachhaltig denken, bewusst bauen

Der Wohnungsmarkt in Gelsenkirchen steht vor besonderen Herausforderungen: Viele Immobilien sind in die Jahre gekommen, einige sogar unbewohnbar. Doch selbst, wenn ganze Häuser nicht mehr zu retten sind, steckt in ihnen noch Wertvolles. Fensterrahmen, Türen, Geländer oder Holzbalken erzählen Geschichten aus vergangenen Jahrzehnten – und sollen nicht einfach auf der Deponie enden.

Mit der Baustoffbörse Gelsenkirchen schaffen die Stadt und die SEG gemeinsam mit Baukultur NRW eine Lösung, die Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung vereint. Ziel ist es, ausgediente Materialien aus Rückbauprojekten einer neuen Nutzung zuzuführen – und so Ressourcen zu schonen, Abfall zu vermeiden und ein Bewusstsein für den Wert bestehender Baustoffe zu schaffen.

Gelungene Eröffnung mit großem Interesse

Zur Eröffnung der Baustoffbörse kamen am Samstag rund 100 interessierte Besucherinnen und Besucher in den Hinterhof an der Bochumer Straße 148/150. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Gelsenkirchen, der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) und der Baukultur NRW begrüßten die Gäste und stellten das Projekt aus ihrer jeweiligen Perspektive vor.

Sie betonten die Bedeutung der Baustoffbörse als wichtigen Baustein für nachhaltige Stadtentwicklung und Ressourcenschonung. Alte Baustoffe seien nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell wertvoll – denn sie erzählten die Geschichte der Stadt auf ganz eigene Weise.

Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt: Ein liebevoll angerichtetes Buffet bot eine große Auswahl an Speisen und ließ keine Wünsche offen. In entspannter Atmosphäre kamen Besucherinnen und Besucher ins Gespräch, tauschten Ideen aus und nutzten die Gelegenheit, die ersten geretteten Bauteile aus nächster Nähe zu begutachten.

Baustoffe mit Lebenslauf

In der Baustoffbörse werden die unterschiedlichsten Bauteile angeboten – von historischen Türen über dekorative Treppengeländer bis hin zu gut erhaltenen Fliesen oder Schaltern. Viele dieser Stücke sind Einzelanfertigungen, gefertigt aus hochwertigen Materialien, die man heute kaum noch bekommt. Diese „Baustoffe mit Lebenslauf“ sind echte Liebhaberstücke und für den Schuttcontainer viel zu schade.

„Selbst wenn ein Gebäude nicht mehr bewohnbar ist, finden sich darin oft wertvolle Bauteile, die eine neue Zukunft verdienen“, heißt es seitens der Stadt. „Mit der Baustoffbörse geben wir diesen Materialien ein zweites Zuhause – und machen Nachhaltigkeit im wahrsten Sinne des Wortes greifbar.“

So funktioniert’s

Der Startschuss ist gefallen: Ab sofort können Interessierte im Katalog der Baustoffbörse stöbern, ihre Wunschbauteile auswählen und reservieren.

Schritt 1:
Im Katalog vor Ort – zunächst im Stadtteilbüro Bochumer Straße 114 – können die verfügbaren Bauteile eingesehen und vorgemerkt werden. Wer nicht persönlich vorbeikommen kann, erhält den Katalog auf Anfrage per E-Mail an baustoffboerse@gelsenkirchen.de.

Schritt 2:
Zum vereinbarten Termin können die reservierten Bauteile im Hinterhof der Bochumer Straße 148/150 abgeholt werden.

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Wegen laufender Umbauarbeiten ist der Standort aktuell noch nicht vollständig in Betrieb. Ab Anfang Februar 2026 steht die Baustoffbörse jedoch mit vollem Service zur Verfügung.

Ein Gemeinschaftsprojekt mit Zukunft

Die Baustoffbörse ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Gelsenkirchen und der Stadtentwicklungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG), gefördert durch Städtebaufördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes. Sie ist Teil der Zukunftspartnerschaft Wohnen, mit der die Stadt Problemimmobilien gezielt ankauft und kontrolliert zurückbaut, um die Lebensqualität in den Quartieren zu verbessern.

Durch die Wiederverwendung von Bauteilen wird nicht nur Abfall vermieden, sondern auch der Kreislaufgedanke im Bausektor gestärkt – ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung.

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