Oberbürgermeisterin Andrea Henze im Gespräch in Ückendorf

Gelsenkirchen-Ückendorf, 26. November 2025 | für ueckendorf-aktuell.de Volker Bruckmann

Foto: © Volker Bruckmann

In dem stimmungsvoll gefüllten Lokal „Eine gute Adresse“ in Ückendorf fand am Sonntagabend, den 23. November 2025,  eine besondere Gesprächsrunde statt: Die neue Oberbürgermeisterin Andrea Henze stellte sich den Fragen von Gastgeber Frank Bürgin sowie den zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, die der Einladung gefolgt waren. Das Format – offen, direkt, ohne vorbereitete Reden – wurde von vielen Besucherinnen und Besuchern als wohltuend „nah an den Themen der Stadt“ beschrieben.

„Weiße Flecken erkennen – Potenziale nutzen“

Gleich zu Beginn betonte Henze, sie wolle „weiße Flecken“ in der Stadtentwicklung sichtbar machen und zugleich die oft übersehenen Potenziale Gelsenkirchens stärker betonen. Strukturierung und klare Prioritäten seien dafür zentral. „Ich verstehe mich als Dirigentin eines großen Orchesters“, erklärte sie. „Unsere Verwaltung, unsere Gesellschaft, die Unternehmen und Initiativen: Sie alle haben starke Instrumente. Meine Aufgabe ist es, sie zusammenzubringen.“

Wirtschaft, Arbeit und Bildung im Fokus

Im Gespräch ging es um WirtschaftsförderungBildung und Arbeitsmarktpolitik. Förderprogramme müssten besser zugänglich gemacht und stärker auf lokale Bedürfnisse zugeschnitten werden. Mit Blick auf Ansiedlungen und Projekte verwies Henze auf „erfolgreich geschnürte Aufgabenpakete“, die in den Vorständen von Unternehmen und Partnern zunehmend auf Interesse stießen.

Von Zuzug aus Südosteuropa über Kooperationen mit der Bezirksregierung bis hin zu Fragen rund um das Europa-Center (Ref 47) reichte der Themenbogen. Selbst Alltagsprobleme wie Schlaglöcher oder bürokratische Hürden blieben nicht außen vor. „Wir müssen offener kommunizieren – und herausfinden, wie und warum bestimmte Dinge kritisiert werden“, betonte Henze.

Moderne Verwaltung: „Motor der Stadtgesellschaft“

Mit Blick auf Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung kündigte Henze einen neuen Arbeitskreis an, der Verwaltungsprozesse vereinheitlichen und beschleunigen soll. „Unsere Verwaltung soll Motor sein – nicht Bremse“, sagte sie. Dabei gehe es auch darum, die Innovationskraft der Mitarbeitenden herauszukitzeln.

Einen wichtigen Schlüssel sieht sie in der aktiven Bürgerbeteiligung. Henze: „Der Kitt unserer Stadt sind die Begegnungen. Wir brauchen mehr Dialogräume, analoge wie digitale.“

Kultur, Ehrenamt und klare Erwartungen

Großen Raum nahmen Themen wie EhrenamtKultur und Stadtmarketing ein. Henze, die das Bild der „Dirigentin des Gelsenkirchen-Orchesters“ mehrfach aufgriff, machte deutlich, dass sie keine utopischen Visionen zeichnen wolle: „Ich male keine Bilder, nur um später Enttäuschungen zu produzieren. Wir müssen ehrlich sagen, was möglich ist – und mit welchem Sinn wir die Dinge tun.“

Ein Abend mit guter Stimmung – und klaren Botschaften

Zum Abschluss sprachen Bürgin und Henze über städtische Veranstaltungen, speziell über Angebote für Kinder. Der Gastgeber fasste die Atmosphäre so zusammen:
Bürgin: „Es war ein Abend, an dem man gespürt hat, dass in dieser Stadt etwas in Bewegung kommen kann – wenn wir gemeinsam daran arbeiten.“

Das Publikum quittierte die Runde mit langem Applaus. Viele Gäste blieben noch, um im persönlichen Gespräch weitere Fragen zu stellen. Henze stellte klar: „Die Türen in Land und Bund stehen uns heute offener als noch vor fünf Jahren – nutzen wir das. Gelsenkirchen kann mehr, wenn wir zusammenhalten.“

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