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Ein Ückendorfer Haus als grünes Kuriosum

Gelsenkirchen-Ückendorf, 23. September 2025 | ueckendorf-aktuell.de Willi Müller

Grün ist Trend – aber nicht immer geplant
Begrünte Dächer gelten heute als Symbol moderner Stadtentwicklung: ökologisch wertvoll, klimatisch angepasst und ein Gewinn für das Stadtbild. Doch manchmal hat die Natur ihre eigenen Vorstellungen davon, wie Begrünung aussehen soll. Das lässt sich in Ückendorf derzeit eindrucksvoll beobachten.

Ein Haus im Dornröschenschlaf
Seit Jahren steht ein Gebäude an der Bochumer Straße leer. Statt neuer Nutzung oder Sanierung erlebte es eine ganz andere Entwicklung: Die Fassade wurde von selbst zum Standort für wild wachsende Birken. Frühere Versuche, die Bäume zu entfernen, blieben erfolglos. Heute ist klar: Die Natur hat sich durchgesetzt.

Vom Problemfall zum „grünen Wahrzeichen“
Das Haus wirkt inzwischen wie ein unfreiwilliges Experiment in Sachen Fassadenbegrünung – ein Beitrag zur „Natürlichkeit“ des Quartiers, der weder geplant noch gewollt war, aber unübersehbar ist. Während andernorts mit viel Aufwand Konzepte für Dachbegrünungen umgesetzt werden, zeigt Ückendorf: Manchmal passiert Stadtbegrünung ganz ohne Konzept.

Ein Haus voller Wasser
Die Krönung der kuriosen Situation: Damit das Gebäude nicht nach hinten kippt, wird es mit vielen Tonnen Wasser abgestützt – eine improvisierte, fast absurde Lösung. Ein „grüner“ Wassertank als Hausstütze, könnte man sagen.

Stadtentwicklung mit Hindernissen
Für die Stadterneuerungsgesellschaft (SEG), die in Gelsenkirchen viele alte Immobilien übernimmt, saniert oder zurückbaut, ist das Haus jedoch vorerst unantastbar. Es befindet sich in Privatbesitz, und damit liegen die Handlungsmöglichkeiten brach. Das Gebäude bleibt so, wie es ist – samt Bäumen an der Fassade.

Ein Quartier im Wandel
So skurril die Situation wirkt, sie passt zu einem Stadtteil, der seit Jahren im Wandel ist. Ückendorf wird sichtbar grüner – manchmal durch kluge Planung, manchmal durch Zufall. Dass Natur und Stadtentwicklung sich dabei nicht immer reibungslos ergänzen, zeigt das Beispiel an der Bochumer Straße auf ungewöhnliche Weise.

Ückendorf wird grüner – aber anders als geplant
So zeigt sich: Auch wenn die Stadt auf geplante Dachbegrünung setzt, entstehen mitunter ganz eigene Formen von „Urban Jungle“. Sie sind nicht immer schön, oft skurril – und doch ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Natur ihren Weg findet.

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