Welge verkündet: “Nie wieder ist jetzt”.

28. Januar 2024 I ueckendorf-aktuell.de

Foto: Pixabay.com

Mehr als 100.000 Menschen versammelten sich am Samstag, dem 27. Januar 2024, in der Landeshauptstadt Düsseldorf, um an Gegendemonstrationen teilzunehmen. Bereits zuvor hatten Tausende an Anti-AfD-Protesten in verschiedenen Ruhrgebietsstädten teilgenommen, und die Bewegung fand nun auch in Gelsenkirchen Anklang.

Die Polizei Gelsenkirchen begleitete am genannten Tag mehrere Versammlungen in der Altstadt und zog eine positive Bilanz. Im Vorfeld wurden zwei Gegendemonstrationen als Reaktion auf einen Bürgerdialog der Partei AfD angemeldet.

Entgegen den Erwartungen der Veranstalter, dem “Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung”, versammelten sich an diesem 27. Januar deutlich mehr Menschen in Gelsenkirchen als angemeldet. Statt der erwarteten 2000 Personen kamen laut Polizeiangaben in der Spitze bis zu 6500 Menschen auf dem Heinrich-König-Platz zusammen. Sie protestierten nicht nur gegen das in Potsdam stattfindende Treffen und die dort besprochenen Deportationspläne, sondern vor allem auch gegen den parallel stattfindenden AfD-“Bürgerdialog” im Hans-Sachs-Haus (HSH). Etwa 200 Bürgerinnen und Bürger nahmen dort an den Redebeiträgen von AfD-Prominenten wie Beatrix von Storch teil, nicht ganz ohne Störungen.

Die Demonstranten draußen zeigten mit verschiedenen Transparenten gegen Rassismus und Slogans wie “Wählen ist wie Zähneputzen, wenn du es nicht machst, wird es braun”, deutlich ihre Ablehnung gegenüber der AfD. Viele Teilnehmer äußerten die Meinung, dass der aktuelle Erfolg der AfD an den Aufstieg der NSDAP erinnere.

Die Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) trat sichtlich angeschlagen, aber entschlossen, ans Mikrofon. Aufgrund von Krankheitsgründen hatte sie in den vergangenen Tagen alle Termine absagen müssen. Heiser, aber unter großem Beifall, verkündete sie: “Nie wieder ist jetzt”. Welge machte deutlich, dass man nicht zulassen werde, wenn demokratische Freiheitsrechte schamlos missbraucht werden. Ohne die AfD direkt zu nennen, richtete sie klare Worte an die Anwesenden: “Wir haben es in der Hand, die Verächter unserer Demokratie in die Schranken zu weisen.”

Der traditionelle Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus geriet an diesem turbulenten Abend etwas in den Hintergrund. Die Jüdische Gemeinde plant jedoch, dies am kommenden Sonntag nachzuholen. Um 16 Uhr lädt die Jüdische Gemeinde zu einer offiziellen Gedenkveranstaltung vor der Altstadtkirche ein.

Die politische Landschaft in Gelsenkirchen bleibt weiterhin spannend, während die AfD ihre Ambitionen für die kommenden Wahlen deutlich unterstreicht.

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